Die Kapillardepression zur Hydrophobierung von Mauerwerk
Bei dieser Wand ist die Horizontalsperre defekt oder überhaupt nicht vorhanden. Das Wasser steigt aus dem Erdreich über das Fundament nach oben in die Wand. Es handelt sich um eine Zugwirkung des porösen mineralischen Mauerwerks. Man spricht von kapillar aufsteigender Feuchtigkeit, da die Kapillare und Poren des Gesteins das Wasser aufsaugen. | |
Die Folgen für durchfeuchtetes Mauerwerk sind zahlreich. Es kann zu Auszalzungen, Putz- und Farbabplatzungen, Verrottung durch Frostschäden und Schimmelbefall durch Ko0ndensfeuchte kommen. Dazu kommt der Verlust der Wärmedämmung, denn feuchtes Mauerwerk ist wie eine Wärmebrücke. | |
Wir beginnen mit unserem Verfahren. Es werden Bohrlöcher im horizontalen oder vertikalen Abstand von 12,5 bis 25 cm gebohrt, mit einem Durchmesser von 12-14 mm. Wir bohren in einem Winkel, je nach Mauerstärke, von 30-50°, bis in etwa 2/3 des Mauerwerks. Wichtig ist hierbei, das wir horizontale Fugen, sogenannte Lagerfugen, durchbohren. Die Bohrung erfolgt bis unterhalb des Bodenniveaus. Es wird für jede Baustelle ein Bohrlochschema entwickelt | |
Bei Druckinjektion werden zunächst Verpresslanzen in die Bohrlöcher gesetzt. Bei druckloser Injektion Injektionsflaschen. Es wird eine genau berechnete Menge Hydrophix in jedes Bohrloch injiziert. Aufgrund der extrem hohen Fließfähigkeit beginnt sofort die Verteilung. | |
Jetzt beginnt die Kapillardepression. Hydrophix verteilt sich selbstständig und in alle Richtungen über den ganzen Wandquerschnitt kapillar in das Gestein, verdrängt dabei das Porenwasser, und scheidet einen dünnen nur molekülstarken Polymerfilm auf der Innenseite der Kapillare ab. Aufgrund der unterschiedlichen Oberflächenspannungen können die Baustoffkapillare kein Wasser mehr aufnehmen. Sie sind hydrophob. | |
Die Verteilung von Hydrophix dauert nur wenige Tage und erfolgt selbstständig. Die Mauertrocknung beginnt sofort. Das durch die Kapillardepression verdrängte Wasser verläßt das Mauerwerk durch natürliche Verdunstung. Es entstehen keine schädlichen Emissionen. Der Raum sollte dann regelmäßig gelüftet werden. Je trockener die Umgebungsluft, desto schneller findet die Trocknung der Mauer statt. | |
Das Ziel ist erreicht. Wir haben eine kapillarbrechende Zone erzeugt, die jetzt unempfindlich gegen kapillaren Wassertransport ist. Die Poren sind wieder mit Luft gefüllt, und die natürliche Dämmung zurückgewonnen. Das Verfahren läßt sich als Horizontalsperre gegen aufsteigende Feuchtigkeit oder auch als Flächenabdichtung einsetzen. |